Berichte von 08/2014

Jetzt nicht mehr nur zu Zweit...

Samstag, 30.08.2014

Tag 10 Bandung:

Nach dem wir ja gestern den Sprachkurs hatten, haben wir uns abends mit ein paar Leuten getroffen. Erst haben wir bei ihnen ein Bierchen getrunken und uns dann alle auf gemacht, in einen Club. Der hieß Liquid Lounge und war schon ein Stück Kulturschock für uns. Die Location an sich hatte was, war eine verglaste Dachterasse mit Blick auf die Stadt. Dort konnte man sich als Gruppe einen Tisch mieten, musste aber einen Umsatz von 5 Mio. IDR machen. Das sind sage und schreibe 325 € und das ist schon echt happig. Das erklärt aber auch warum auf jedem gemieteten Tisch mindestens eine Flasche Schnaps stand. Dementsprechend waren die Besucher des Clubs aber auch drauf. Alle total betrunken, außer wir. Wir hielten uns an unseren Bieren fest, folgten staunend dem Spektakel und tanzten zu einer Mischung aus Pop und Elektro, mit ständigen Laserstrahlen im Gesicht. Um uns herum recht alte Indonesiermänner und junge fast schon prostituiert anmutende Damen. Die Party ging bis 1 Uhr, dann ist Sperrstunde in Bandung, also haben wir uns ein Taxi geschnappt und sind ins Bettchen gehüpft. 

Heute war der Tag eher von Demotivation geprägt. Haben eigentlich nur so vor uns hin gedallert. Wir haben noch einer Hamster-Einfangaktion beigewohnt. Wollten eigentlich helfen, bis uns einfiel, dass wir nicht gegen Tollwut geimpft sind und keine Tiere retten oder anfassen dürfen. Wurde uns so vom Arzt befohlen, also halten wir uns dran. 

Auch kam es uns so vor, dass die Moschee, die direkt nebenan ist und dessen Lautsprecher genau auf unsere Zimmer gerichtet sind, weniger Singsang von sich gegeben hat. Sonst wachen wir beide immer erschrocken zum Sonnenaufgang auf, da der Muezzin zum Gebet ruft. Heute war das irgendwie nicht der Fall. Vielleicht lag das aber auch an dem einen oder anderen Bier gestern Abend. Trotzdem das zwar zu der indonesischen Kultur gehört, direkt neben einer Moschee zu wohen, ist es nicht besonders prickelnd.  Man hat das Gefühl, dass der Muezzin mit einem Megafon direkt an deinem Bett steht und dir ins Gesicht brüllt. 

Bahasa Indonesia

Freitag, 29.08.2014

Tag 9 in Bandung:

Heute hatten wir die erste Stunde Bahasa Indonesia. Es war nur ein kleiner Raum und der war bis oben hin gefüllt mit Studenten, aus aller Herren Länder. Von Japan über Kambodscha und Korea bis nach Europa war alles dabei. Wir wissen nicht, wie es die letzten Jahre war, aber dieses Semester sind recht viele Deutsche vertreten. Nicht nur Studenten haben dem Kurs beigewohnt. Auch eine kleine Miezekatze hat sich schön bei Norma auf dem Stuhl breitgemacht und die zwei Stunden Unterricht mehr oder weniger aufmerksam verfolgt. Einige neue Wörter haben wir gelernt, aber vieles war uns auch schon aus der letzten Woche in Bandung bekannt. Immerhin können wir uns jetzt schon vorstellen;wie wir heißen und woher wir kommen.

 

Jedoch hat uns das in dem nachfolgenden Mittagessen nicht all zu weit gebracht. Wir sind zu siebend los gezogen und haben uns was feines zu essen gesucht und geschnattert. Eigentlich wollten wir zu dem Mahl nur eine stinknormale Cola haben, jedoch wurde uns die mit Milch gereicht. Bis jetzt war das das mit Abstand Abartigste was wir hier serviert bekommen haben. Es sah aus wie Eiskaffe, aber es war einfach nur Cola mit Milch und alle haben es stehen gelassen, weil man es einfach nicht trinken konnte... 

Daraufhin sind wieder alle ihrer Wege gegangen, aber heute Abend ist vor gesehen mit den netten Menschen aus den Niederlanden und Deutschland ein paar Bier zu trinken.

Ist ja schließlich Freitag...  đŸ˜‰

Lembang

Donnerstag, 28.08.2014

Tag 7 & 8: Bandung - Lembang - Tangkuban Perahu - Lembang - Bandung

Da wir die letzten Tage wenig von uns haben hören lassen, kommt nun um so mehr...

Nachdem wir am Dienstag irgendwie zu nichts in der Lage waren, außer Filme glotzen und indonesische Chips (scharfe getrocknete Nudeln) essen, haben wir entschieden am Mittwoch mal raus zu kommen und uns ein bisschen Natur zu geben. Dafür sind wir extra um 7 aufgestanden um uns um 8 auf den Weg machen zu können. Doch während wir schon ganz freudig unsere Erdnussbutter-Toasts in uns reinstopften, erhielt Nordi noch eine Mail von der Uni. Man hat einen Supervisor für sie gefunden, der auch noch am gleichen Tag in einer halben Stunde Zeit für sie hatte. Naja und Schule geht ja nunmal vor, also mussten wir erst einen Abstecher zur Uni machen. Mit gepackten Rucksäcken sind wir dort hin gebraust und haben den netten Herrn Salim kennengelernt. Er konnte uns sehr gut weiterhelfen und hatte Kurslisten sowie Stundenplan zur Hand. Glücklicherweise sind sogar Kurse auf Englisch dabei, was leider bei Development Studies (Normas Studiengang) nicht der Fall ist. Diese tollen Neuigkeiten haben uns den Start in den Tag wirklich versüßt. Viel Anspannung ist von uns abgefallen und wir haben uns die Erleichterung deutlich angemerkt. 

Also los geht´s nach Lembang. Der Ort befindet sich nördlich von Bandung an dem Vulkan namens Tangkuban Perahu. Er ist über 2000m hoch und man riecht ihn schon von weitem. Als wir da so gequetscht im Angkot saßen, ist uns schon teils übel geworden von dem Geruch nach faulen Eiern. Geplant war, den Vulkan zu Fuß zu besteigen, aber es führt auch eine Straße direkt zum Kraterrand. Von einer indonesischen Familie wurde uns angeboten mit dem Auto hochzufahren und da sagt man natürlich nicht nein! Da standen wir nun; an dem riesigen Krater des Vulkans, aus dem noch Schwefelwolken aufsteigen und dessen Geruch einem immer wieder übel in die Nase steigt.

 

Nach zich Fotoanfragen von Einheimischen haben wir den 4 km langen Rückweg hinab ins Tal auf uns genommen um wieder nach Lembang zu fahren und uns dort irgendwo eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. 

Während wir dort so standen und auf ein Angkot warteten, sprach uns ein junger Mann auf Englisch an, ob wir auch ein Angkot brauchen und wir doch zusammen warten können. Er war in einer Gruppe von 5 Personen der Einzige mit Englischkenntnissen. So fragten wir ihn, ob er wisse, wo man günstig in Lembang übernachten könne. Siehe da, einer der Mitreisenden hatte ein kleines Gästehaus und lud uns zu sich und seiner Frau ein. Wir irrten durch ein Labyrinth von winzig kleinen Gassen. Die waren so winzig, dass der Weg vielleicht 1m breit war und links und rechts jeweils noch Abflussrinnen. Somit gingen da nur mit Müh und Not 2 Mopeds aneinander vorbei. Wir lernten das ländliche Lembang am Rand des Vulkans kennen, während wir den schmalen Weg nach oben wanderten. Alle Menschen, die uns begegneten oder vor ihren Häusern saßen, begrüßten uns lächelnd und wir lernten ein paar neue interessante Dinge über die indonesische Sprache, z.B. dass es auf jeder Insel verschiedene Dialekte gibt und Bahasa Indonesia ist nur die Amtssprache. In Lembang sagt man "Nuhun" anstatt "Ma Kasih".

Unser Weg führte an Kühen und Fischteichen vorbei und unendlich viel Grün. 

Unser Gastgeber, Mr. Dede, hat uns erstmal zum Essen eingeladen. Das ist hier üblich in Indonesien, dass man all seine Gäste verköstigt. Es gab natürlich Reis, dazu Brokoli und Tofu, frittierten Fisch aus dem eigenen Teich, gebackene Bananen und Süßkartoffeln. Alle saßen wir auf dem Boden und haben das leckere Essen mit den Fingern von unseren Tellern genascht. Das Häuschen von Mr. Dede uns seiner Familie war sehr schlicht, viele Möbel gab es nicht, außer einm Sofa und einem kleinen Tisch. Das Bad war traditionell indonesisch, also nur ein Loch zum drüberhocken mit einem Wassereimer als Klopapierersatz. Trotzdem haben wir uns sehr wohl gefühlt und das mit der Kommunikation ging auch recht gut, dank unserem englisch-sprechenden Arif. Und weil wir so herzlich aufgenommen wurden und man sich so sehr über den Besuch von zwei Deutschen gefreut hat, haben wir beschlossen, auch tatsächlich über Nacht zu bleiben. Schließlich wollten wir am nächsten Tag in Lembang zum Floating Market.

Mr. Dede und seine Frau

Das Gästehaus war auch einfach, aber schon gehobener als Mr. Dede´s eigenes Heim. MIt richtiger Toilette, so wie wir sie kennen und lieben. Die Nacht war etwas anstrengend, da zuerst der Fernseher vom Nachbarhaus in unser Schlafzimmer schallte und ab 3 Uhr morgens Musik aus der Tofu-Fabrik dröhnte. Aber im Gegensatz zu unserer Nachbarmoschee in Bandung, hat uns das weniger aus dem Schlaf gerissen, da es ständiges lautes Gedudel war und kein Megafon morgens um 5 quasi genau neben unserem Bett. 

Gästehaus von außen Gästehaus - Schlafzimmer Gästehaus - Küche Gästehaus - Chillout Area

Heute morgen wurde uns zum Frühstück erst einmal frischer Tofu geschenkt von den netten Damen aus der Tofufabrik. Dabei handelt es sich nur um ein kleines Haus, indem Sojabohnen zu Tofu verarbeitet werden. Danach wurde uns das ganze Areal von Mr. Dede´s Neffen gezeigt. Es gab eine Kita, kleine Häschen, ein Huhn, dass immer Füße essen wollte sowie Fischteiche, Gemüsebeete und Kühe. So wie man sich das Landleben bei uns eben auch vorstellt. 

Tofufabrik

Nach dieser kleinen Besichtigungstour schwangen wir uns mit dem Neffen und einem anderen Onkel von ihm auf Mopeds und brausten zum Floating Market. Auf dem Weg dahin mussten wir natürlich wieder durch die unheimlich engen Gassen fahren und jedesmal wenn uns ein anderes Moped entgegen kam, ging uns ganz schön das Herz. Es war so furchtbar schmal!!

Um auf das Gelände des Marktes zu kommen, musste jeder 10.000 IDR bezahlen. Dort angekommen, waren wir ein bisschen enttäuscht, da wir dachten, dass da wirklich Obst und Gemüse verscherbelt wird und von Boot zu Boot gefeilscht und getauscht wird, aber nix da. Eigentlich wurde nur Essen von Booten verkauft. Das alles war zwar schön anzusehen, aber vom Reiseführer Versprochenes war da nicht. Dafür konnten wir die Ruhe der Natur genießen.

Trotz der Idylle freuten wir uns auf unser "Zuhause". Weil wir aber auch fleißge Studenten sein wollen, sind wir noch in die Stadt gefahren, um uns Bücher zum Indonesisch-lernen zu kaufen. Kaum sind wir raus aus dem riesigen Laden, hat es so gewaltig angefangen zu regnen, dass das Wasser die Straßen innerhalb von Minuten wie Sturzbäche entlang floss. Wir stürzten klitschnass in ein Angkot und fuhren schnell nach Hause. 

Nuhun fürs Lesen. Selamat tinggal!

This City Will Eat You Alive

Montag, 25.08.2014

Tag 5 in Bandung

Um es mal kurz auf den Punkt zu bringen: Der Campus ist riesig. Nordi hat keinen Supervisor. Mittagsschlaf. Bier trinken.

Die nette Lady vom International Relation Office hat uns heute zu "unserem" Supervisor gebracht: Mr. Sonny! Leider hat sich herausgestellt, dass er nur für Norma zuständig ist und Nordi sich leider nochmal erkundigen muss, wer denn nun sie und ihren Studiengang betreut. Dafür haben wir aber wenigstens ein hübsches Buch bekommen, indem alle Kurse unserer Fakultät, nämlich der für Architecture, Urban Planning, Development Studies and Tourism Planning, aufgelistet sind. Jetzt heißt es für Nordi erstmal abwarten, bis ihr ein Supervisor zugeteilt wird. Wahrscheinlich geht also alles erst nächste Woche los. Bis auf den Sprachkurs in Bahasa Indonesia, den wir am Freitag zum ersten Mal besuchen werden.

Nach diesem etwas ernüchternden Besuch des riesigen und teils unübersichtichen Campus haben wir wieder den Weg nach Hause angetreten. Diese Stadt ist so anstrengen mit dem vielen Lärm und dem Gestank von  Essen, Abgasen, Müll und verbrannter Kohle, dass wir wieder einmal einen Mittagsschlaf machen mussten. Oh je... Oh je...

Uns beide hat heute ein kleines Tief eingeholt... warum haben wir ausgerechnet ein Land gewählt, das uns so viel abverlangt, das so unbeschreiblich anders ist und anfangs so anstrengend? Wieso nicht einfach nur Italien oder die Türkei? Aber hier sind wir nun. In einem der bisher größten Abenteuer unseres Lebens!

Darauf brauchten wir dringen ein Bier... oder zwei... drei! Da Indonesien mit über 80% das größte muslimische Land ist, können wir hier in der näheren Umgebung nirgends Bier kaufen. Wir mussten mal wieder viele Angkots nehmen, um letztendlich in der Jalan Braga einige Kneipen aufzusuchen, die uns 0,75 Liter Bier servieren. Für das erste Bier mussten wir sage und schreibe 43.000 IDR hinblättern, das sind ca. 3€, quasi deutsche Preise. Also ab in die nächste Bar, diesmal nur 33.000 IDR. Das geht ja schon. Auf dem Weg von der einen zur nächsten Kneipe haben wir ein sehr passendes Graffiti gesehen, das den heutigen Tag ausnahmslos widerspiegelt: This City Will Eat You Alive!

That´s how we feel... Good Night! We´re flauschig.

 

Kebun Binatang

Sonntag, 24.08.2014

Tag 4 in Bandung

Heute haben wir zum ersten Mal einen Ausflug gemacht, den man schon unter der Rubrik Sightseeing einordnen könnte. Wir sind in den Zoo (Kebun Binatang) gegangen.

Das hatten wir schon vor zwei Tagen vor, doch heute haben wir es auch geschafft, dort hinzugehen. Mittlerweile wachsen auch unsere Ortskenntnisse und wir wissen immerhin schon in welche Richtung wir ungefähr müssen.

Wir waren sehr gespannt auf den Zoo und hatten gehofft, viele verrückte Tiere zu sehen. Aber ehrlich gesagt, waren wir nach dem Besuch eher schockiert. Der Zoo entpuppte sich mehr und mehr als eine Art Vergnügungspark, zu dem die ganze Familie einen Sonntagsausflug macht. Die Gehege waren viel zu klein, die Tiere wirkten verstört und sahen ungepflegt aus. Überall konnte man Schnullipulli kaufen und Essen, Karussel fahren und zu guter Letzt auch noch auf Elefanten reiten. Dass den Menschen hier Mülleimer fremd sind und der Müll einfach auf den Boden geworfen wird, daran haben wir uns gewöhnt. Aber dass der Müll auch in den Gehegen landet, ist für uns unverständlich. Außerdem hatten wir das Gefühl selbst zur Attraktion zu werden. Hätten wir uns auf eine Bank gesetzt und ein Schild aufgestellt, mit der Aufschrift "Foto 5.000 Rupiah" wären wir sicher reich nach Hause gegangen. Einfach jeder hat uns staunend angeschaut, gelächelt, gelacht, getuschelt oder witzigerweise "Hello Mister" gerufen. Anstatt der Tiere wurden wir heimlich fotografiert. Netter wäre es gewesen, sie hätten gefragt, aber das ist ok. 

Hier ein paar Eindrücke für euch...

 

 

Ma kasih...

Samstag, 23.08.2014

Bandung Tag 3: 

Heute haben wir das letzte mal auf der Dachterasse des Hostels Chez-bon uns selbst ein Frühstück zubereitet und nochmal die Aussicht festgehalten...

Der Abschied fiel nicht besonders schwer und so stiegen wir in ein Taxi und wurden in unsere neue Bleibe chauffiert. Sind in die dritte Etage gestiefelt und haben uns unser neues Zuhause eingerichtet...

    Ausblick auf Moschee und Berge

Schön ist es jetzt in einen Schrank greifen zu können und nicht mehr aus dem Koffer leben zu müssen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, klopfte es auch schon wieder an der Tür und Jeffrey stand davor... Verrückterweise hatte der Besitzer ihn angerufen, da wir keinerlei Bahasa und er kein Englisch versteht. So half er uns zum zweiten Mal. Da wir die Miete bar bezahlen mussten, hat jeder von uns 3 Mille abgehoben. Wir haben uns noch nie so reich gefühlt. Jetzt sind wir bereit für Bandung!! 

Gesagt - getan. Wieder Angkot - Kiri Kiri und erstmal shoppen, da wir so unglaublich wenig Sachen mitgenommen haben. Zusammen kamen wir vielleicht auf 6 Hosen... Jetzt sind es 2 mehr.

Abschließend kann man sagen wir wachsen an Bandung und gehen schon am dritten Tag selbstsicherer mit der Stadt um.

Meistbenutztes Wort :Ma kasih - Danke. Immer schön freundlich bleiben, wenn wir sonst kein Wort verstehen.

 

Wir sind super im Angkot fahren!!!

Freitag, 22.08.2014

Tag 2 in Bandung!

Heute haben wir mal so richtig ausgeschlafen! Und nach dem Frühstück, das wir uns hier aufm Dach selber machen mussten, war auch noch ein Mittagsschlaf drin!

So konnten wir unsere Reise durch die Stadt heute frisch und munter antreten. Und wie wir uns zurecht gefunden haben. Gestern noch haben wir uns im Bandung´schen Straßenlabyrinth verlaufen... Heute aber sind wir zielstrebig von Angkot in Angkot umgestiegen und zur Uni gefahren.

Dort haben uns die super netten International-Office-Damen herzlich empfangen und uns geholfen ein paar Adressen ausfindig zu machen für eine Bleibe! Mit einer aufgemalten Karte und neuen wichtigen Bahasa-Wörtern sind wir wieder mal in ein Angkot gesprungen. Das hat richtig Spaß gemacht. "Kiri" heißt wörtlich übersetzt links und bedeutet, dass man aussteigen will. Wie die Profis sind wir mit den lustigen Mini-Bussen durch die Stadt gefahren und haben die Gästehäuser gesucht. Vergeblich! Wenn wir dann mal eins gefunden hatten, wurde uns immer wieder gesagt, dass alle Zimmer belegt sind. Also sind wir zur nächsten Adresse. KIRI! Und wieder sind wir durch die Straßen gelaufen, diesmal in ganz verrückten Gegenden. Sagen wir mal, es sah aus, als hause dort die High Society von Bandung. Große hübsche Villen und kleinere Straßen, in denen sogar fast gar kein Müll rumliegt. Doch auch hier waren wieder alle Zimmer voll!

Wir waren bereits 2 Stunden unterwegs und so langsam ging uns die Puste und vorallem auch die Lust flöten. Ein wenig verloren standen wir dann an irgendeiner Kreuzung. Bis uns Jeffrey aufgegabelt hat...

Ein netter junger Mann aus Papua Neuguinea, der super Englisch spricht und unglaublich hilfsbereit war. Außerdem spricht er auch super Bahasa Indonesia. Ohne ihn hätten wir keine Unterkunft mehr gefunden. Er kannte die verschiedensten Adressen von Gästehäusern, weil er schon seit 2 Jahren in Bandung ist.

Er beschrieb uns den weg, welches Angkot wir zu nehmen haben und ist uns dann mit seinem Moped hinterher gebraust. Dann trafen wir uns vor einem Gästehaus für Mädchen wieder und schwups di wups waren 2 Zimmer geklärt. Für 1,8 Mio Rupiah den Monat, das 116 € sind, haben wir auch gleich zu geschlagen. Es ist ganz schön; mit eigenem Bad, recht großem Bett und Internetzugang. Das ist auch eigentlich alles was wir für die nächste Zeit benötigen.

Um irgendwie unsere Danbarkeit gegenüber Jeffrey auszudrücken, haben wir ihn zum Essen eingeladen und uns nochmal redlich bedankt.

In all dem Trubel der Stadt und der Aufregung, haben wir keine Fotos gemacht, aber wir haben ja noch ein paar Tage in Bandung vor uns...

bis dahin, Selamat malam

Bandung

Donnerstag, 21.08.2014

Der Tag begann schon sehr früh. Nach sechs Stunden Schlaf im Hostel in Jakarta hatten wir noch Zeit für ein kleines Frühstück. 

Dann hieß es: Rucksack aufschnallen und wieder zur Gambir Station. Diesmal aber mit dem Tuk Tuk. Ist zwar entwas ungemütlicher aber auch günstiger und irgendwie auch ein Abenteuer bei dem Verkehr auf Jakartas Straßen. 

Am Bahnhof haben wir uns ziemlich gut zurecht gefunden. Wir haben zwei Tickets nach Bandung gekauft für jeweils 100.000 IDR mit dem Argo Parahyangan. Recht geräumig war der Zug, man konnte die Sitzbänke der Fahrtrichtung nach umdrehen und es gab sogar Empfangsdamen an den Türen und einen Bordservice. Der Zug schleppte sich eher mühsam an den Wolkenkratzern und Blechhütten vorbei. Gefesselt von dem Anblick leerstehender Hochhausruinen nebst kleinen zusammen geschusterten Hüttchen, konnte man den Blick nicht abwenden um vielleicht noch einige Stunden Schlaf zu finden.

Wir müssen zugeben, dass es bis jetzt ziemlich anstrengend war und wir ganz schön kaputt sind.

Endlich sind wir raus aus der Megacity und fahren durch die tropische Flora von Java und kommen an Reisterrassen und Teeplantagen vorbei.

Nach drei Stunden Fahrt kommen wir an der Bandung Stasion an. Und wissen diesmal gar nicht wo es hingehen soll... WIr haben kein Hostel gebucht im Vorraus und lediglich den Namen einer Unterkunft, die uns die Hostel-Frau in Jakarta empfohlen hat: Chez-bon... Kennt aber keiner an der Touristen Information. Erst nachdem die Adresse von den hilfsbereiten Bandung-Bewohnern gegoogelt wurde, wussten wr immerhin die Straße. Also haben wir uns einen Stadtplan geschnappt, die penetranten Taxifahrer abgewimmelt und sind mit Sack und Pack losgelaufen. Die Straßen sind hier noch überfüllter als in Jakarta, so kommt es uns vor. Überall hupende Autos, Mini-Busse, Tuk Tuks und Mopeds. An den Straßenrändern sitzen die Menschen vor den Läden oder stehen hinter ihren mobilen Küchen und brutzen Irgendwas, das teils gut teils merkwürdig riecht, ganz abgesehen davon, wie es aussieht. Die Menschen gucken uns an, hier ein Hallo und ein freundlich-interessiertes Lächeln, dort ein "Hey Miss" von zahnlos grinsenden Männern und große dunkle Kinderaugen, die staunen. 

Völlig durchgeschwitzt und erschöpft kämpfen wir uns die Stufen zum Hostel hinauf und mieten zwei Betten in einem 16er Schlafsaal. Mit 120.000 IDR günstiger als in Jakarta und den Schlafsaal haben wir eh für uns alleine... bis jetzt.

Am liebsten würden wir uns gleich aufs Ohr hauen und uns ausruhen, aber die Uni ist schließlich das eigentliche Ziel. Also wieder raus in den Trubel... diesmal mit einem Angkot, einem Mini-Bus, der so viele Leute wie möglich mitnimmt, die sich dann auf die Bänke quetschen und hier und da aus- oder zusteigen. Kostet aber nur 3.000 IDR, also knapp 20 Cent. Einfacher gehts nicht. Geübt schlengeln sich die Fahrer durch den unüberschaubaren Verkehr. 

Die Uni liegt quasi am anderen Ende der Stadt. Selbstsicher fragen wir nach dem International Office und werden gleich wieder zum anderen Gebäude geschickt, an dem wir zuvor vorbeigefahren sind. Dort wiederum schickt man uns zurück zu dem Gebäude, von dem wir gekommen sind. Wieder einige Kilometer Fußmarsch. Endlich haben wir das International Office gefunden... jedoch mussten wir feststellen, dass es bereits geschlossen war - seit einer halben Stunde! Erstmal ne Kippe!

Wieder suchen wir uns ein Angkot, das uns zurück zum Hostel bringt, damit wir einfach nur chillen können. Wir sind müde!

Selamat Datang

Mittwoch, 20.08.2014

heißt herzlich Willkommen auf Bahasa Indonesia!

Das waren die einzigen kleinen Wörter, die wir aus Deutschland mitgebracht haben.

Mit fast 2 h Verspätung kommen wir in Jarkarta an und begeben uns auf die Suche nach dem Hostel Six Degrees, welches wir zuvor gebucht hatten. Dafür mussten wir erstmal mit dem Bus zur Gambir Station, nach einer Stunde und 60.000 Rupiah (knapp 4 €) weniger, sind wir nun völlig im Eimer und lassen uns von einem Taxifahrer zum Hostel bringen. Der uns natürlich auch noch zu viel aus dem Kreuz geleiert hat, aber das war uns in diesem Moment sowas von schnuppe.

Glücklich endlich da zu sein, beziehen wir unsere zauberhaften Betten in einem 8er Schlafsaal.

DUSCHEN tat so unglaublich gut. Danach waren wir auch wieder fit,ein Bintang auf der Dachterrasse des Hostels zu genießen und mit anderen Backpackern zu schnattern. Darunter war auch die Besitzerin mit ihrem Mann, die zauberhaft waren und Geschichten von Urang Utans, die Bier klauen und Sumatra-Tigern erzählt haben. 

 

Dann war nur noch schlafen angesagt, um am nächsten Tag weiter nach Bandung zu reisen.

Der Abschied fiel schwer...

Dienstag, 19.08.2014

... aber die Vorfreude hat überwogen. Aufgeregt und neugierig saßen wir im Flugzeug. Erster Stopp: Istanbul! Eine wunderschöne Stadt, für die wir leider viel zu wenig Zeit hatten, um sie ganz zu erkunden, aber immerhin um den ersten EIndruck zu bestätigen. 

Hier und dort nach dem Weg gefragt, Geld getauscht, Gepäck verstaut und die Metro gesucht. Ging doch ganz leicht. Schwupps, ohne Plan und ohne Reiseführer stehen wir im Herzen der Altstadt! Vor uns die atemberaubende Suleymaniye Cami und neben uns die Hagia Sophia. 

Etwas nervig, aber irgendwie auch interessant waren die vielen Menschen, vor allem Männer, die einen immer wieder angesprochen oder einem zugerufen haben. WIe solls auch anders sein? Zwei blonde Mädels allein unterwegs.Wir haben schnell gelernt damit umzugehen! 

Viele Kilometer haben wir in dieser schönen, bunten, lauten und vollen Stadt zu Fuß zurückgelegt. An tausenden Schmuck-Geschäften und Märkten vorbei. Besonders faszinierend war der Große Basar (Kapili Carsi) mit den vielen nicht enden wollenden Gassen und hundert kleinen und größeren Ständen, die sich alle paar Meter darin wiederholt haben, was sie verkaufen; Schmuck, Taschen, Krimskrams, Schmuck, Taschen, Krimskrams... 

HUNGER! Auf der Suche nach türkischen Leckerein hat es uns in eine kleinere Straße verschlagen, die runter zum Meer führt. Hier bekommen wir Teigtaschen mit Lammfleisch gefüllt und auflaufähnliches Gemüse. Sehr lecker. Gut gesättigt und ganz schön erschöpft, freuen wir uns schon fast wieder auf das Flugzeug... irgendwie unser Zuhause für zwei Tage.