Berichte von 09/2014

Roadtrip!!

Sonntag, 28.09.2014

Um halb 6 sind wir aufgestanden, um 6 Uhr haben wir unseren Mietwagen geliefert bekommen und um 7 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht. Unsere liebe Debbie ist gefahren, denn diesen Verkehr bekommt man als Europäer nicht so einfach gehändelt. Wir haben auch noch Kirsten mitgenommen, eine deutsche Holländerin aus der Uni. Unser Ziel war der Tempel in Leles und das traditionelle sundanesische Kampung Naga. Der Weg aus der Stadt raus war schon anstrengend. Gute Autofahrer sind die Indonesier nicht gerade und was die Mopedfahrer angeht, scheinen 80% davon lebensmüde zu sein. Die Qualität der Straßen lässt natürlich auch zu wünschen übrig und außer auf dem Tollway, der aus der Stadt raus führt, kann man eigentlich nie schneller als 50 km/h fahren. Nach 2 Stunden erreichten wir das Dorf Leles in dem sich der See Situ Cangkuang befindet. Auf einer Insel in diesem See steht der hindu-javanische Tempel aus dem 9. Jahrhundert; Candi Cangkuang. Mit einem großen Bambusfloß wurden wir zur Insel übergesetzt. Denkt man an einen Tempel, so erwartet man eher ein riesiges Gebilde mit Statuen und Relikten. Dieser Tempel war eher mit einem Schrein zu vergleichen, aber trotzdem bezaubernd.

Nach dieser kurzen Idylle ging es weiter Richtung Garut. Die Straße führte an einer beeindruckenden Landschaft vorbei, bestehend aus saftig-grünen Reisterassen an den Berghängen und einem reissenden Fluss im Tal. Wenn uns die extrem gefährliche Fahrweise der anderen Verkehrsteilnehmer nicht so schockiert und abgelenkt hätte, wäre der Ausblick noch genießbarer gewesen. Aber trotzdem kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Dicke völlig überladene LKWs schleppen sich den Berg rauf und runter, man kann vor lauter schwarzen Auspuffabgasen kaum mehr was sehen und die Mopedfahrer scheinen keine Sekunde lang einen Gedanken daran zu verschwenden, dass einem hinter einer Kurve andere Autos entgegenkommen und man möglicherweise nicht überholen sollte um nicht frontal in ein Auto zu rasen. Trotzdem ging wundersamerweise alles gut. Und Debbie ist eine sehr gute Fahrerin.

Anderthalb Stunden später erreichten wir den Eingang zum Kampung Naga (Dorf der Schlange). Nur mit einem Guide durften wir das Dorf betreten. Unzählige Treppen mussten wir hinabsteigen und konnten aber einen so fabelhaften Ausblick genießen, dass man alles andere vergessen hat. 

In diesem Dorf gibt es keine Elektrizität und keine moderne Technik. Die etwa 300 Bewohner leben auf ca 100 Häuser verteilt. In jedem Haus darf nur eine Familie leben und sobald die Kinder alt genug und verheiratet sind, müssen sie das Dorf verlassen und dürfen erst wieder kommen, wenn die Eltern verstorben sind. Das Haus wird immer an die Töchter vererbt. Jede Familie hat ihr eigenes Stück Land für den Anbau von Reis und Gemüse und einen Fischteich. Es gibt einen Anführer, der die Gemeinschaft zusammenhält und Entscheidungen trifft. Als in den 80er Jahren erstmals Touristen in das Dorf kamen, beschloss der Anführer beispielsweise, dass die jungen Bewohner Englisch lernen sollten, damit man die Besucher durch das Dorf führen kann und sie aber auch von den heiligen Orten fernhält und darauf hinweisen kann, wie sich die Touristen zu verhalten haben. 

Fischteich mit Reisverarbeitungshäuschen

Besonders interessant ist, dass sich die Toiletten in kleinen Häuschen über den Fischteichen befinden und die Exkremente direkt als Fischfutter fungieren. Und die Fische waren wirklich riesig!

Wir durften uns sogar das Haus von unserem Guide und seiner Familie anschauen. Alle Häuser sind gleich aufgebaut und bestehen aus einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, einer Küche und einer Speisekammer. Nur die Eltern schlafen im Schlafzimmer, die Kinder müssen im Wohnzimmer auf dem Boden schlafen. In der Küche befindet sich eine befeurbare Kochstelle und der Boden ist mit Bambusplatten ausgelegt. Diese Platten haben extra Lücken und man kann sie anheben, denn unter dem Haus befindet sich der Hühnerstall. Nachdem die Familie also in der Küche gegessen hat, werden die Reste einfach runtergefegt und somit die Hühner gefüttert. 

 

Die Häuser sind alle in die gleiche Richtung ausgerichtet und die Wege zwischen ihnen, sind mit einem Regenabflusssystem versehen, sodass das Regenwasser von den Dächern in die Rinnen läuft und zum Fluss gelangt. Diese Wege bestehen so schon seit über 300 Jahren. Die Größe des Dorfes wird sich nicht mehr verändern, denn die Fläche ist limitiert und von einem Bambuszaun begrenzt. Die Einwohner bestehen aber auch darauf, dass es so bleibt, denn nur mit dieser Population kann die Versorgung Aller gewährleistet sein. In dieser Gemeinschaft wird auf jeden geachtet. Es gibt kleine Sammelstellen, wo jeden Tag jede Familie einige Nahrungsmittel abgibt, die sie ürbig haben. Falls dann mal jemandem was fehlt, dann ist immer etwas da. Der Islam hat auch in diesem Ort Einzug gehalten, jedoch tragen die Frauen traditionelle Sarongs und keine Kopftücher. Die Moschee befindet sich auf dem zentralen Platz in der Mitte des Dorfes, hier wird eine riesige Trommel geschlagen um zum Gebet zu rufen. Außerdem befindet sich dort ein Gemeinschaftshaus für Frauen. In dem Dorf gibt es 10 Männer die nachts aufpassen, ob es allen gut geht und keiner krank ist. Zudem wird die Zeit von einem der Männer mit der Trommel geschlagen, so dass alle wissen wie spät es zu dieser Stunde gerade ist.

unser Guide vor dem Gebetshaus 

Alle scheinen dort glücklich mit dem was sie haben und es ist eine wunderschöne Vorstellung, dass in dieser schnelllebigen Zeit sowas noch besteht. Dass die Gemeinschaft beschließt so zu leben ohne viel Schnickschnack. Nur mit dem was der Mensch wirklich braucht und die Natur einem gibt.

Bandung Birthday

Samstag, 27.09.2014

204 Jahre Bandung! Ausnahmezustand!

Begonnen hat unser Tag damit, den Weg zum Goethe Institut anzutreten. Wir wollten uns einen Film angucken, der dort gezeigt werden sollte, "Der Himmel über Berlin". Mit Debbie sind wir ins Angkot gestiegen und haben etwa 2 Stunden damit verbracht, durch die Stadt zu fahren und zu laufen. Wegen des Geburtstags waren einige Straßen gesperrt und man hatte das Gefühl, dass trotzdessen alle Bewohner Bandungs ihre fahrbaren Untersätze mobilisiert haben. Laufen tun hier die Wenigsten. Endlich angekommen am Gothe Institut, mit einer Stunde Verspätung, war es zwar eh schon aussichtslos den Film noch zu sehen, aber gezeigt wurde dieser sowieso ganz woanders. Nämlich ganz in der Nähe unseres Zuhauses. Dafür waren wir nun endlich mal da. Zufrieden?

Da es der Geburtstag Bandungs war, war natürlich überall was los. Vom Goethe Institut haben wir unseren Weg zu Fuß zum Dago Culinary Festival fortgeführt. Als es dann dunkel wurde, waren die Straßen noch voll gestopfter als am Tage, obwohl man eigentlich meinen könnte das ginge gar nicht. Überall Stau und wenn mal eine kurze Strecke kein Stau war, sind die ganze Zeit Mopeds an uns vorbei gezischt.

 

Auf dem Festival gab es wieder einen Haufen zu essen und wir haben uns diesmal getraut, die frittierte Eiscreme zu essen und komische japanische mit Eiscreme gefüllte Gummitaschen, Mochi. Die fritterte Eiscreme werden wir sicherlich nicht nochmal essen, war aber eine Erfahrung wert. Verwundert hat uns auch, dass das in keiner Weise so süß war, wie wir es erwartet hatten. Mochis sind aber einfach spitze. 

 

our home is our castle..

Donnerstag, 25.09.2014

Wir sind ja am Freitag umgezogen in unsere neue Bleibe. Wir fühlen uns recht wohl hier, haben Debbie als Zimmernachbarin und können zusammen Filme schauen oder einfach nur auf dem Balkon sitzen und quatschen. Die Zimmer sind zwar kleiner als in dem Haus davor, aber was brauchen wir denn schon fürn Platz wenn wir nur jeweils einen Rucksack haben, wo all unser Hab und Gut verstaut werden kann. 

Die kleine Nebenstraße, in der wir nun wohnen, ist um einiges leiser und die Moschees verteilen sich rings um uns herum, sodass es sich eher um einen angenehmen Muezzin-Chor handelt, als die geballte Kraft aus einem einzigen Lautsprecher. Außerdem beträgt unsere Miete nun nur noch eine Millionen Rupiah (ca. 65€) und die Zimmer sind neu und sauber, die Betten viel größer und unglaublich kuschelweich. Unsere Wäsche wird gewaschen und die Zimmer jeden Tag sauber gemacht, sobald wir das Haus verlassen. Ein kleines Manko überraschte uns allerdings gestern, als auf einmal neue Regeln aufgestellt wurden, dass wir nach 22Uhr leise und vor 23Uhr wieder zu Hause sein müssen. Darüber wird auf jeden Fall noch mal diskutiert. Und auf den Internet-Anschluss hoffen wir auch noch. Zur Überbrückung haben wir uns ziemlich teure Surfsticks gekauft, aber das ist es uns wert um mit euch weiterhin von unserem Leben in Bandung zu berichten.

Am Dienstag und Mittwoch hatten wir dann den zweiten Besuch aus Deutschland. Familie Jambor´s quasi erstgeborener Sohn Martin mit Freundin Mandy. Wir haben die beiden aus ihrem dekadenten Hotel Grand Preanger abgeholt, sind was essen gegangen und haben dazu Bierchen getrunken. Natürlich sind wir wieder in der Jalan Braga gelandet. Die ist aber auch fabelhaft. Eine Bar nach der anderen reiht sich die Straße entlang. Überall gibt es was zu schauen und man wird auch nicht ganz so oft mit HELLO MISTER oder I LOVE YOU angesprochen.

 Da die Beiden nach ihrer langen Busfahrt übel fertig waren und sich auch den nächsten Tag wieder um 8 Uhr auf den Weg zum Vulkan machten, haben sich dann um 22 Uhr unsere Wege getrennt. Da wir aber den weiten Weg auf uns genommen hatten, zog es uns noch auf ein letztes Bier in eine Bar, in der live Musik gespielt wurde. Das war irgendwie eine Mischung aus Band und Karaoko, aber recht witzig. Es wurde noch witziger als sich ein älterer Herr zu uns gesellte. Im nach hinein ist die Geschichte vielleicht eher schockierend...

In dieser etwas düster-rockig wirkenden Kneipe entging es den Indonesien natürlich nicht, dass sich zwei Bule (Weiße) unter diese süffige Gesellschaft mischten. Die Herrschaften am Tisch neben uns wollten uns gleich Bier spendieren, aber die Absicht dahinter war uns zu fragwürdig. Wir lehnten ab. Der Tisch zu unserer anderen Siete hatte eher unser Interesse geweckt. Dort saßen zwei ältere Männer umringt von betrunkenen jungen Damen, zwei Whiskey-Flaschen auf dem Tisch und gut gefüllte Gläser umherschwenkend. Einer von ihnen sprach uns auf ganz passablem Englisch an, entschuldigte sich, dass er betrunken sei, aber trotz allem war er uns gegenüber sehr nett und respektvoll. Ganz im Gegensatz zu seinen Begleiterinnen. Schnell wurde klar, dass es sich um Prostituierte handelte und dank der heiteren Stimmung war es auch kein Problem danach zu fragen. Fröhlich aber auch ein wenig beschämt lachend, erzählte er uns von seinen zwei Frauen und den vier Kindern. Als Moslem ist es ihm ja gestattet, mehrere Frauen zu "besitzen". Die seien allerdings auch sehr teuer, betonte er. Seine Leidenschaft liegt dennoch beim Whiskey und leichten Damen. Er gibt also lieber Geld für solche "Dinge" aus, als für seine Kinder. 

Heute in der Uni kam das Thema auch wieder auf und da haben wir von 2 Mitstudenten gehört, dass die eine Dame zwei Mütter hat und 22 Geschwister. Der andere Herr hat zwar nicht so viele Geschwister, aber dafür 4 Mütter. Verrücktes Indonesien...

 

 

See you in a while, crocodile!

Freitag, 19.09.2014

Diese Woche ist nicht viel Spannendes passiert. 

Wir waren eigentlich die meißte Zeit mit Uni beschäftigt, weil das doch gar nicht so larifari ist, wie wir am Anfang dachten. Die fordern eine ganze Menge. Wir müssen in jedem Kurs mindestens eine Präsentation machen und eine Hausarbeit schreiben, dazu kommen dann noch Tests zwischendurch und einen Abschlusstest. Dazu ist noch Anwesenheitspflicht. Da muss man sagen, dass die 4 Kurse, die wir gewählt haben, eigentlich mehr als ausreichend sind. 

Am Dienstag hatten wir für die zwei Geburtstagskinder vom 17. und 18. September einen kleinen Film gedreht. Da wir Debbie kennengelernt hatten, die Film in Sydney studierte, ging das auch recht flott. Sie hat uns tatkräftig unterstützt bei dem Projekt und alles dann noch am Computer zusammen gefriemelt. Ist echt ein traumhaft hilfsbereites Mädchen. Viele werden sich den Film vielleicht nicht anschauen können, weil der nicht in jedem Land verfügbar ist, aber da bietet Google einige Hilfsmittel um das zu umgehen. Wir wollen euch trotzdem die Möglichkeit geben, das anzuschauen also hier der Link: http://www.youtube.com/watch?v=bZHgKVtL3As

Zum Foodreport:

In Sachen Essen gibt es hier Mengen an Möglichkeiten. Wir haben ja schon berichtet, dass es in Indonesien ein Volkssport ist zu essen. Wir haben zwar eine Küche im Haus, aber es ist doch auch zu aufwendig zu kochen und da es Essen an jeder Ecke gibt, sind wir da auch ehrlich gesagt zu faul dafür. Natürlich ist das was bei uns Kartoffeln sind, hier der Reis. Du kriegst zu allem Reis und wenn du keinen Reis dazu bestellst, hast du laut Indonesiern auch nichts gegessen. Also wenn man Nudeln bestellt kriegt man extra Reis, weil Nudeln als Gemüse zählen und nicht nahrhaft sind... Nordi hatte sich erst vorgenommen vegetarisch zu essen, das ist hier aber gar nich so leicht. Die große Auswahl ist nunmal mit Huhn, Rind oder Seafood bzw. Fisch. Also ist sie schnell davon abgekommen. Frühstück, in der Form wie wir es haben, kennt man hier nicht. Auch da gibt es Reis. Wir haben uns aus dem Supermarkt aber labberigen Toast, Schokocreme, Tuhnfisch aus der Dose und Scheiblettenkäse geholt. Mit Reis zum Frühstück können wir uns leider wirklich nicht anfreunden. Das wohl bekannteste Gericht ist natürlich Nasi Goreng, was nicht mehr heißt als gebratener Reis. Dazu kann man dann einfach Huhn bestellen oder ein Spiegelei oder Gemüse. Es gibt hier die unterscheidlichen Arten von Restaurants. Solche, wie wir sie kennen mit einer Vielzahl von Speisen und Getränken, indonesische Essenshäuser (Rumah makan) in denen die kalten Speisen bereits fertig in der Auslage liegen und man sich einfach aussucht, was man davon zum Reis essen will oder die vielen kleinen Garküchen entlang den Straßen, die jeweils nur eine kleine Auswahl bieten. Diese Garküchen reihen sich an so ziemlich jedem Straßenrand entlang und man findet eigentlich jedes Gericht. Besonders oft vertreten ist Mie Baso (eine Suppe aus Nudeln mit Fleischbällchen), Nasi (Reis) in allen erdenklichen Variationen und Martabak, eine riesige frittierte gefüllte Teigtasche. Indonesier lieben frittierte Dinge und süße Sachen. Süß heißt hier wirklich süß, so süß, dass es sich einem im Mund zusammenzieht. Außerdem gibt es überall Stände an denen man aufgeschnittenes Obst kaufen kann und Saftläden, die einem aus allen möglichen tropischen Früchten frische Säfte zubereiten. Aber auch hier kommt noch ne extra Portion Zucker rein. 

Und zum Schluss kommt noch ein Hinweis:

Wir ziehen jetzt um und da wir in dem neuen Haus noch kein Internet haben, kann es sein, dass ihr ein paar Tage nichts von uns hört. Also keine Panik... 

Institut Teknologi Bandung

Montag, 15.09.2014

Da wir heute Schule hatten, haben wir gedacht nun endlich ein paar Eindrücke von dem Kampus festzuhalten. 

Die Klassenräume sind schon eher herunter gekommen, die Kabel zum Beamer hängen lose im Raum rum und werfen auch noch einen Schatten auf die projezierte Fläche des Beamers.Manchmal gibt es richtige Tische, aber meißtens sind es kleine Pulte, die am Stuhl befestigt sind. Wenn der Raum eine Klimaanlage hat, ist es super kalt und wenn eben nicht, schon recht warm. Dafür haben wir aber immer noch ein Pulli bei um uns was anzuziehen. Es gibt auch eine Kleiderordnung: Die Schultern müssen bedeckt sein und es sind weder Sandalen noch Shorts erlaubt. 

Es gibt traditionell indonesische Toiletten, wo wir auch erst von Bea die richtige Benutzung erfahren haben. Wir gingen davon aus, dass man sich das Wasser mit Hilfe des Eimers über den Hintern kippt und dann halt eventuell mit der linken Hand nach wischt. Aber dieser Gedanke ist Falsch... Hat auch nicht besonders gut funktioniert. Man schüttet sich das Wasser in die linke Hand und wischt dann damit ab. Desshalb darf man auch der indonesischen Bevölkerung nichts mit Links anbietet... Damit hat Nordi durch ihr Linkshänderdasein einige Schwierigkeiten. 

Jedes Haus hat mindestens einen kleinen Raum, indem es für die Muslime möglich ist zu beten. 

Sonst ist der Kampus einfach riesig und hat sowohl ranzige, als auch wunderschöne Ecken.

Revival...

Freitag, 12.09.2014

Heute haben wir uns mit Constantin getroffen, einem Kumpel von Nordi und die Beiden hatten sich seit 7 Jahren nicht gesehen. Verrückter Weise schaffen sie es, wenn beide am anderen Ende der Welt sind.... Wir wollten uns um 20 Uhr mit ihm und Bea (seiner Freundin) treffen, sind auch extra eine Stunde eher losgefahren, dass wir ein bisschen Puffer haben. Dieser Puffer hat leider auch nicht gereicht. Wir sind in ein Angkot gestiegen und das hat natürlich nicht den Weg genommen, den es beim letzten Mal gewählt hat. Wir haben immer mit google Maps verglichen, wo wir uns befinden und wo wir hinmüssen. Nordi war noch recht zuversichtlich, dass wir in die Nähe der Jalan Braga kommen, aber nix da. Wir waren dann im Osten anstatt im Süden. Norma total schlecht gelaunt, wir suchen ein Taxi, das wollte uns aber nicht mitnehmen. So fragten wir einen Angkotfahrer ob er in die Richtung fuhr und er nickte. So stiegen wir ein und kamen mit 45 min Verspätung endlich bei den Beiden an. Wir haben gedacht, so langsam hätten wir es drauf mit Angkot fahren, aber es ist immer wieder überraschend, unübersichtlich und manchmal zum Verzweifeln.

Es war ein fantastischer Abend. Wir haben Geschichten erzählt, gelacht und einfach nur eine wundervolle Zeit gehabt. Wir waren dann in einer Bar und saßen noch über die Sperrstunde hinaus. Das war zum Anfang auch kein Problem für den Chef. Er meinte wir kriegen noch ein Bier ,können sitzen bleiben und dann später einfach Hinten raus gehen. Gesagt; getan, haben wir noch ein Bier getrunken und weiter geschnattert. Eine halbe Stunde nachdem wir das bestellt hatten, kam ein Kellner zu uns und meinte wir müssen jetzt gehen. Keiner hatte sein Bier ausgetrunken. Dann meinte Bea, die fließend Bahasa Indonesia sprechen konnte, dass wir jetzt einfach noch entspannt unser Bier austrinken wollen und dann gehen wir. Dann ist ein kleines Wortgefecht zwischen den beiden entstanden. Sie hat darauf beharrt, dass er uns kein Bier verkaufen kann, wenn wir keine Zeit haben es auszutrinken. Dann ist er ausgerastet und meinte nur "Fuck you all" und dass sein Englisch super ist und sie sich gefälligst mit ihm auf Englisch unterhalten soll und nicht auf Bahasa. Nach "Fuck you all" und weiteren Beleidigungen hatten wir dann auch keine Lust mehr und sind gegangen. Total verrückt. Das war auch bis jetzt der einzige Ausraster, den wir abbekommen haben und auch miterlebt haben, in der sonst so übertrieben freundlichen Stadt.

 

 

schon fast einen Monat in Bandung

Donnerstag, 11.09.2014

Da wir jetzt schon fast 3 Wochen in Bandung leben, hat sich die Frage aufgetan, ob wir die Zimmer für 1.8 Mio IDR behalten... Schnell waren wir uns aber einig, dass das eigentlich zu teuer ist. Wir haben in der freien Zeit zwischen 2 Kursen unzählige indonesische Seiten durchforstet, um günstigere Zimmer zu finden sowie unzählige Telefonnummern und Adressen aufgeschrieben. 

Dann war schon wieder 14:30 Uhr und wir mussten uns fix auf den Weg machen; zurück zur Uni. Wir stiegen in unser kleines blaues Angkot, was uns immer fleißig zur Uni bringt.

Da sitzt ein junge indonesische Dame und spricht uns an; woher wir kommen? Was wir so machen? Die typischen Fragen, die uns eigentlich immer gefragt werden... Sie schien ganz sympathisch und das Thema der Zimmersuche hatte uns irgendwie noch nicht ganz los gelassen, also fragt Nordi, ob sie wisse wo man hier günstig unterkommt, weil wir jetzt einfach zu viel bezahlen. Sie meinte; ja natürlich. Sie bezahle eine Millionen (65 €) und es gäbe noch freie Zimmer. Wir haben Nummern getauscht, um uns nach unserem Unterricht zu treffen und eine kleine Besichtigung zu machen. 

Mc Donalds ist ein beliebter Treffpunkt, weil es an einer großen Kreuzung gelegen ist und man von dort aus die Angkots in alle möglichen Richtungen fahren. Also trafen wir uns dort... Wir sind wieder in ein blaues Angkot gestiegen, an unserer Bleibe vorbei gefahren und zu unserem eventuellen neuen Zuhause. Das Haus, an dem wir ankamen, war genauso neu wie das, in dem wir jetzt wohnen. Es sind zwar kleinere Zimmer, aber da wir ja sowieso nur Klamotten haben, ist uns die größe eines Zimmers egal. Es ist neu, sauber, hat Wäscheservice, Reinigungsservice, Warm-Wasser,...

Das einzige Problem besteht nur darin, dass es noch kein WIFI gibt, aber sie meinte das soll im nächsten Monat spätestens passieren. Also reservierten wir uns die Bleibe und können nächste Woche, nachdem Norma ihre Präsentation hatte, einziehen. 

Wir saßen dann noch eine Weile mit Debbie und haben geschnattert und Selfies gemacht. Was sonst?? đŸ˜€ Wir haben uns wirklich toll verstanden und die Freude ist definitiv auf beiden Seiten vertreten, dass wir nun Zimmernachbarn werden und viel voneinander lernen können.

Enjoy with Beer!

Montag, 08.09.2014

Bandung Tag... wir haben aufgehört zu zählen, irgendwann...

Montag war ausnahmsweise Uni-Tag, mehr oder weniger. Am Sonntag hieß es noch, dass der Kurs vom Donnerstag auch Montag stattfindet. Auf dem Weg zur Uni hieß es dann aber auf einmal, dass der Kurs doch ausfällt. Immer dieses Hin und Her hier... 

Wir haben uns dann auf den Weg gemacht, mal die andere Seite der Stadt zu erkunden. Dort befindet sich die größte Moschee der Stadt und der bekannte Alun-Alun-Platz und einige Museen und die Jalan Asia-Afrika mit gleichnamigen Museum. Hier wurde 1955 die Asia-Afrika-Konferenz abgehalten, in der es um das Ende des Kolonialismus und den Beginn von kultureller und wirtschaftlicher Zusammenarbeit ging. 

Als wir den Alun-Alun Platz erreichten, waren wir sehr verwundert. Er war komplett eingezäunt und mit einem Sichtschutz versehen. Nur einmal um die Moschee konnten wir laufen, allerdings haben wir uns nicht getraut Fotos zu machen, da uns alle so merkwürdig angestarrt haben... irgendwie anders als sonst. Eine Lücke im Zaun ermöglichte uns aber einen kurzen Blick: 

Nach dem vielen Gelaufe durch die Stadt waren wir etwas ermattet und wollten uns in der Jalan Braga ein kühles Erfrischungsgetränk gönnen. Wir haben ein paar Fotos von den Straßen gemacht, damit ihr nachvollziehen könnt, warum so eine Tour durch die Stadt schnell zu Ermüdigungserscheinungen führt.

 

 

Teilweise sind entweder keine Bürgersteine vorhanden, oder es geht immer wieder hoch und runter, dann sind einfach irgendwelche Häuschen oder kleine Straßenstände, parkende Mopeds oder Bäume im Weg. Manchmal fehlen aber auch einfach die Platten auf dem Fußweg und man stolpert über die abgebrochenen Stücke. Die meisten Fußwege, wenn es denn welche gibt, sind untertunnelt, damit bei starkem Regen das Wasser abfließt. Allerdings findet man daher auch ab und zu 1 Meter tiefe Löcher, wo der Boden durchgebrochen ist.

NIcht nur das Laufen fällt einem schwer, auch überhaupt ungestört voran zu kommen ist nicht leicht als "Bule" (Ausländer). Am Montag hatten einige 10.t-Klässler die Aufgabe, mit einem Ausländer auf Englisch ein Gespräch zu führen, bzw. Fragen zu stellen. Ganz aufgeregt und ein wenig zittrig stand eine Gruppe von Mädchen, in ihren adretten Schuluniformen, vor uns und stellte witzige Fragen. Z.B. wie oft wir unsere Bibel lesen am Tag und was Familie für uns bedeutet, ob wir einen Freund haben und was wir hassen auf der Welt. 

Während Norma ganz geduldig alle Fragen beantwortete, hat Nordi sich mit den Kids auf der anderen Straßenseite beschäftigt. Die fanden es nämlich ganz witzig wie eine Horde Paparazzis mit ihren super Spiegelreflex-Kameras ungefragt Fotos von uns zu machen. Da standen also circa 15 Kids mit Kameras und Nordi hat sich den Spaß erlaubt ebenfalls Fotos zu machen.

Auf dem Hinweg sind wir dieser Truppe von Kindern schon begegnet. Als wir ihnen entgegenliefen, haben sie sich zu einer Mauer aus Uniformtragenden Kameraköpfen formatiert und einfach drauf los geknipst... Es kam uns vor als hätten sie noch nie einen Ausländer gesehen und selbst wenn das der Fall war, können wir nicht nachvollziehen, wie man sofort eine Kamera parat hat um Fotos zu machen. 

Nach diesem Erlebnis setzten wir unseren Weg fort um endlich unseren Durst zu löschen. Doch an der nächsten Ecke lauerte schon wieder ein Abenteuer auf uns. Zwei junge Männer sprechen uns an, ob wir nicht mit deren Rucksack posieren könnten, damit sie das für Werbezwecke nutzen können. Nun gut, Rucksack mal aufgeschnallt und zwei drei Bilder gemacht und gut war. Irgendwie hat es auch Spaß gemacht... so viele witzige Erlebnisse nacheinander. Als Dankeschön haben wir den Rucksack geschenkt bekommen. Eine sehr nette Geste wie wir finden.

Endlich konnten wir dann unseren Bierdurst löschen und die Seele baumeln lassen, vertieft in unterhaltsame und anregende Gespräche mit einer sehr netten Dame aus Hamburg. Ein gelungener Abend, mit Spiel, Spaß und Spannung! Cheers!

Enjoy (diese Ladies) with Beer!? Wer kommt denn darauf?

Eine Erklärung benötigt dieses Bild aber noch: Die zweite Werbekampagne an dem Tag. Für den Bierladen, in dem wir gesessen haben, wurden Bilder für Facebook gemacht. 

Verrückte Welt--- verrücktes Indonesien--- verrücktes Bandung!

Wochenende!!

Sonntag, 07.09.2014

Das Wochenende begann mit dem Sprachkurs am Freitag. Wir haben wieder ultimativ viel Neues gelernt und die kleine Mieze war auch mit dabei, um schlauer zu werden. Danach hatten wir ab 13 Uhr noch den Kurs Infrastruktur Systeme. Die Dame, die das macht, kann recht gut Englisch, ist gut zu verstehen und auch ziemlich nett. So haben wir da noch 2 h etwas über Wasserversorgung gelernt. Hier gibt es nicht wirklich einen Unterschied. Es wird genauso wie in Deutschland vom Grundwasser oder aus Seen und Flüssen genommen und ebenso gefiltert. Da haben wir uns gefragt warum wir es dann nicht trinken dürfen?! Ist ja quasi das Gleiche... Aber vielleicht hängt das mit den Rohren zusammen, dass diese qualitativ so minderwertig sind. Das finden wir vielleicht noch raus.

Abends haben uns mit ein paar Leuten getroffen, die wir über einen Mitstudenten aus Holland kennengelernt haben. Der eine aus Nepal, einer aus Simbabwe, einer aus Japan und ein Indonesier. Der Plan war es, ein zwei Bier trinken zu gehen. Doch erstmal mussten wir eine Bar suchen, die Bier verkauft und auch geöffnet hat. Anscheinend ist es hier gerade ein wenig schwierig mit Poliziekontrollen, aber was genau das Problem ist, haben wir nicht herausgefunden. Was zählt ist, dass wir eine nette Bar gefunden haben, in der wir auch Dart und Pool spielen konnten. Weiter ging es dann nach South Bank, einem Club, der hier sehr angesagt zu sein scheint. Die Getränke waren nicht ganz so teuer wie im Liquid, das wir letzte Woche besuchten. Die Musik war aber ziemlich ähnlich, wieder Elekto-Pop-Gemixe mit einem MC, der die ganze Zeit dazwischen quatscht. Hier war das Kupu-Kupu malam-Syndrom jedoch nicht so auffällig. Kupu-Kupu malam ist ein Nachtfalter und wird hier als Umschreibung für Prostituierte benutzt. Um 1 Uhr hieß es dann natürlich wieder; Alle raus aus dem Club. Wir hatten aber so viel Spaß und noch nicht genug, dass wir zu einem eher inoffiziellen Ort gefahren sind, um noch ein Bier zu trinken. Hinter einem hohen Zaun in einer augenscheinlichen Garage versteckte sich Ojeh´s Bar, in der noch richtig viel los war. Bis 4 Uhr konnten wir gemütlich zusammen sitzen und schnattern. 

Samstag haben wir dann erstmal ordentlich ausgeschlafen und leider das Rugby-Spiel verpasst, wozu Jeffrey, der aus Papua Neuguinea, geladen hatte. Aber es gibt sicher nochmal eine Gelegenheit, das zu sehen. Gegen 20 Uhr sind wir dann zur Culinary Night nach Dago gefahren, um uns mit Leuten aus unserer Klasse zu treffen. Wir wissen ja mittlerweile, dass Essen hier als Volkssport gilt, aber damit waren wir überfordert. So viele Menschen die sich von einem Essensstand zum nächsten vorarbeiteten. Wir mussten uns durch die Massen quetschen und haben eigentlich recht wenig von dem Angebot sehen können. Dann endlich haben wir unsere Gruppe gefunden und was macht man zu erst, wenn man sich sieht? Ein Selfie! Einer der Selfiegang hatte einen Selfiestick dabei. Das ist eine Teleskopstange, an der man sein Telefon befestigen kann und eigentlich hat das hier so gut wie jeder. Indonesier lieben Selfies.

   

Nach gefühlten 10000 Selfies und einer recht witzigen Band, die eine Mischung aus Soul und Pop performt haben, konnten wir dann auch mal Leckereien ausprobieren. Es gab rohe Spaghetti mit Gewürzen, Seetang-Chips und Ice Cream Goreng. Das ist Eiscreme, die mit Brotteig umwickelt wird und dann frittiert. Voll verrückt. Probiert haben wir es bis jetzt noch nicht, aber wir gehen das Wagnis noch ein, versprochen. 

Jetzt aber wirklich!

Donnerstag, 04.09.2014

Erster Schultag!

Man mag es kaum glauben, aber wir haben nun heute endlich zwei Vorlesungen gehabt. Früh um 6 Uhr sind wir aufgestanden und geschniegelt und gestriegelt mit unseren neuen Klamotten in die Uni gefahren. Um 8 Uhr fand der Kurs "Environment and Resource" statt. Zum Glück sind die indonesischen Studenten alle unglaublich hilfsbereit, denn aus dem Plan konnten wir nicht entnehmen in welchem Raum das stattfindet. Nur das Gebäude kannten wir und das ist auf diesem riesigen Campus auch besonders wichtig. Außerdem wurden wir darüber aufgeklärt, dass die Kurse immer dort stattfinden, wo eben gerade Platz ist, was bedeutet, dass man eben manchmal gemeinsam sucht. Aber einer weiß immer, wo man hin muss. Die Leute in unserer Klasse sind alle sehr offen und haben sich uns nach und nach vorgestellt und waren sehr interessiert. Man wird hier wirklich herzlich aufgenommen und kommt mit jedem sofort ins Gespräch. Darüber hinaus hat jede Klasse einen "course-leader", der sich darum kümmert, dass alle die Unterlagen bekommen, einen Mailverteiler einrichtet und den Kontakt zum Prof hält. Ein ziemlich gutes Sytem und nicht wegzudenken, denn das Unterrichtmaterial wird vom Prof per Stick an einen der Studenten gegeben und der verteilt es dann eben an alle.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerding, dass die englische Aussprache der Professoren einem starken indonesischen Dialekt unterliegt, was es uns sehr erschwert, ihnen zu folgen.

Der zweite Kurs sollte eigentlich erst morgen stattfinden, aber hier wird das mit dem Studenplan nicht so ernst genommen und gerne hin und her getauscht. Also hatten wir heute um 13 Uhr "Urban Management". Sehr interessant war dann die Diskussion am Ende, als der Prof fragte, wie es denn mit den Städten in Deutschland oder Holland aussieht. Man kann sich diese Unterschiede kaum vorstellen, wenn man sie nicht selbst gesehen hat. Beispielsweise ist Berlin fünf mal so groß wie Bandung, bei gleicher Einwohnerzahl. Sowas wie räumliche Trennung ist hier eher selten vorhanden. Allein dieser Verkehr wäre undenkbar auf unseren Straßen, schließlich gibt es bei uns Ampeln, bei denen man auch bei Rot stehenbleibt und Zebra-Streifen, an denen angehalten wird für die Fußgänger. Hier regeln viel öfter Polizisten mit Trillerpfeifen den Verkehr und Mopeds haben fast immer Vorfahrt, so scheint es uns.

 

Erster Tag in der Schule

Mittwoch, 03.09.2014

Heute war unser erster Unitag und wir haben uns schon drauf gefreut, endlich alle Leute aus der Double Degree Class kennenzulernen und in das indonesische Unileben zu starten. Um 13 Uhr sollte der Kurs "Spatial Economics" sein und den Klassenraum haben wir auch ganz fix gefunden. Allerdings mussten wir feststellen, dass es der falsche Kurs war und sich der Stundenplan geändert hat. Der Kurs findet jetzt immer am Freitag statt und somit verkürzen sich die Tage, die wir zur Uni gehen müssen auf 2 in der Woche; Donnerstag und Freitag. 

Trotzdem konnten wir schon Kontakt herstellen zu den Leuten vom Urban Planning Studiengang, denn nun sind wir in der WhatsApp-Gruppe und im Mailverteiler. Ein wenig Unimaterial haben wir auch schon bekommen. 

Ein wenig frustriert waren wir schon, deshalb beschlossen wir mal wieder Shoppen zu gehen. Wir brauchten unbedingt neue Schuhe und ein paar Jeans, denn immer nur weite Sachen ist irgendwie lästig. Außerdem tragen die Frauen hier auch enge Jeans und normale T-Shirts. Die Hosen müssen zwar immer lang sein, aber man darf ruhig die Körperkonturen zeigen. Vor Antritt unsere Reise haben wir uns sehr viele Gedanken um die Kleiderordnung gemacht und wollten vorbildlich sein. Daher haben wir nur Sachen eingepackt, die nicht eng anliegen am Körper. Jetzt wo wir hier sind und sehen, dass auch enge Klamotten völlig ok sind, ärgern wir uns schon ziemlich, dass wir nichts Vernüftiges zum Anziehen mithaben. Aber nun haben wir uns was Anständiges zugelegt.

Nach dem shoppen, wie es nun mal so ist, hat uns der Hunger geplagt. Wir sind in ein kleines Restaurant, wo es Sate gab. Sate sind gegrillte Spieße vom Huhn, Kaninchen oder Rind mit leicht scharfer Erdnusssoße. Voll lecker... 

 

 

 

 

Und ob wir Zeit zum Surfen hatten...

Dienstag, 02.09.2014

Am Geburtstagsabend haben wir uns zu späterer Stunde noch an den Strand begeben, um dort noch das ein oder andere Bier zu schlürfen. Viele andere Traveller haben wir getroffen, gemeinsam am Lagerfeuer gesessen und das nächtliche Meer in Pangandaran bestaunt. Es macht wirklich Spaß so viele Menschen kennenzulernen, auch wenn es nur für einen Abend ist. Die Kommunikation auf Englisch fällt uns auch zunehmend leichter. An eben diesem Abend haben wir noch einige Pangandaraner kennengelernt, darunter auch Surflehrer. So kam es, dass wir doch die Gelegenheiten nutzen, um am nächsten Morgen Surfen zu lernen. 

Ein bisschen verschlafen und etwas verkatert kamen wir am nächsten Morgen eine Stunde zu spät zum Strand, aber das war ok. Die Indonesier lassen sich auch gerne Zeit. Dann hieß es für uns: Ab auf die Bretter. Naja, erstmal Trockenübungen im Sand, um die Basics zu lernen. Paddle, Paddle, Paddle...and STAND! Dann ging es endlich ins Wasser. Die Wellen waren circa 1 - 1,5 Meter hoch, also perfekt für Anfänger wie uns. 

Zwei Stunden später mit aufgeschupperten Knien waren wir so kaputt, aber es hat so ultimativ viel Spaß gemacht und der nette Surflehrer Joe meinte, wir sind sehr talentiert. Das waren wir in der Tat. Wir haben vielleicht nur 4 oder 5 Wellen gebraucht um aufzustehen. Dann haben wir den Rest der Zeit genutzt um einfach nur am Strand abzugammeln und uns zu erholen, bevor es wieder in die große Stadt ging. Um nach Bandung zu kommen, wollten wir eigentlich einen Bus nehmen, aber der fuhr zur der Zeit nicht und wir hätten noch weitere 2 h bis 19 Uhr am Busbahnhof warten müssen. So entschlossen wir uns wieder mit einem Minivan für 100.000 IDR pro Person heim zu fahren. Um 23 Uhr sind wir dann endlich in Bandung angekommen, haben nur noch geduscht und sind völlig fertig ins Bett gefallen...

 

 

Endlich Strand!

Montag, 01.09.2014

Heute ist der 1.09. und einige werden wissen, was wir heute feiern: Nordis 3. Geburtstag. Ein Grund mehr aus der Stadt zu kommen und einen schönen Ausflug zu machen. Unsere Reise ging nach Pangandaran.

Um 5 Uhr früh sind wir aufgestanden, zu deutscher Zeit war es dann genau 0 Uhr. Als Geburtstagskuchen musste ein kleiner Schoko-Marshmallow-Keks herhalten. Voller Vorfreude sind wir um 6 Uhr in den Mini-Van eingestiegen, der uns nach Pangandaran bringen sollte. Sechs Stunden Fahrt mussten wir auf uns nehmen und 120.000 IDR (ca. 8€) pro Person bezahlen. Sehr holprig war die Fahrt, denn eine Autobahn gibt es nicht und wir mussten durch die Dörfer heizen. Um halb 2 waren wir endlich da und sind in unserer Unterkunft abgesetzt worden. Das Bamboo House ist nur 200m vom Strand entfernt und wir zahlen nur 150.000 IDR für beide, also 5 € pro Person. 

Endlich Strand! Von kleinen Hütten und Fischerbooten gesäumt, erstreckt sich der kilometerlange Sandstrand. So weich wie Samt und fein wie Staub... Das Wasser hat eine ganz angenehme Temperatur und der Wellengang ist beeindruckend. Pangandaran ist besonder für Surfer attraktiv, auch für die, die es lernen wollen. Aber dafür reicht unsere Zeit dieses mal nicht. 

Der Hunger hat uns erstmal in ein nettes Lokal getrieben, in dem wir Schrimps und Meeresfrüchte gegessen haben. Unglaublich lecker war das!

Dann sind wir zurück zum Strand, wo die ein oder andere schöne Überraschung auf uns wartete. Lange sind wir gelaufen und haben das kühle Wasser an den Füßen genossen. Je näher wir den Bergen kamen, sind wir zu felsartigen Korallenriffen gekommen. Dort haben uns zauberhafte kleine Äffchen in Empfang genommen, die in den Riffen nach Muscheln suchten. Plötzlich tauchte hinter uns auch noch ein Waran auf, der sich langsam über die Steine schlich. Hinter den Büschen kam auch noch ein Hirsch hervor. Völlig beeindruckt von dem animalischen Spektakel, trieb es uns immer weiter den Strand entlang.

 

 

Jetzt sitzen wir noch mit Deutschen, einem Franzosen und einem Italiener in unserem Heim und trinken Bier und rauchen indonesische Zigaretten. Die riechen nach Nelken, schmecken süß auf den Lippen, aber man kann auf alle Fälle davon nicht mehr als 2 am Tag rauchen.