Bandung

Donnerstag, 21.08.2014

Der Tag begann schon sehr früh. Nach sechs Stunden Schlaf im Hostel in Jakarta hatten wir noch Zeit für ein kleines Frühstück. 

Dann hieß es: Rucksack aufschnallen und wieder zur Gambir Station. Diesmal aber mit dem Tuk Tuk. Ist zwar entwas ungemütlicher aber auch günstiger und irgendwie auch ein Abenteuer bei dem Verkehr auf Jakartas Straßen. 

Am Bahnhof haben wir uns ziemlich gut zurecht gefunden. Wir haben zwei Tickets nach Bandung gekauft für jeweils 100.000 IDR mit dem Argo Parahyangan. Recht geräumig war der Zug, man konnte die Sitzbänke der Fahrtrichtung nach umdrehen und es gab sogar Empfangsdamen an den Türen und einen Bordservice. Der Zug schleppte sich eher mühsam an den Wolkenkratzern und Blechhütten vorbei. Gefesselt von dem Anblick leerstehender Hochhausruinen nebst kleinen zusammen geschusterten Hüttchen, konnte man den Blick nicht abwenden um vielleicht noch einige Stunden Schlaf zu finden.

Wir müssen zugeben, dass es bis jetzt ziemlich anstrengend war und wir ganz schön kaputt sind.

Endlich sind wir raus aus der Megacity und fahren durch die tropische Flora von Java und kommen an Reisterrassen und Teeplantagen vorbei.

Nach drei Stunden Fahrt kommen wir an der Bandung Stasion an. Und wissen diesmal gar nicht wo es hingehen soll... WIr haben kein Hostel gebucht im Vorraus und lediglich den Namen einer Unterkunft, die uns die Hostel-Frau in Jakarta empfohlen hat: Chez-bon... Kennt aber keiner an der Touristen Information. Erst nachdem die Adresse von den hilfsbereiten Bandung-Bewohnern gegoogelt wurde, wussten wr immerhin die Straße. Also haben wir uns einen Stadtplan geschnappt, die penetranten Taxifahrer abgewimmelt und sind mit Sack und Pack losgelaufen. Die Straßen sind hier noch überfüllter als in Jakarta, so kommt es uns vor. Überall hupende Autos, Mini-Busse, Tuk Tuks und Mopeds. An den Straßenrändern sitzen die Menschen vor den Läden oder stehen hinter ihren mobilen Küchen und brutzen Irgendwas, das teils gut teils merkwürdig riecht, ganz abgesehen davon, wie es aussieht. Die Menschen gucken uns an, hier ein Hallo und ein freundlich-interessiertes Lächeln, dort ein "Hey Miss" von zahnlos grinsenden Männern und große dunkle Kinderaugen, die staunen. 

Völlig durchgeschwitzt und erschöpft kämpfen wir uns die Stufen zum Hostel hinauf und mieten zwei Betten in einem 16er Schlafsaal. Mit 120.000 IDR günstiger als in Jakarta und den Schlafsaal haben wir eh für uns alleine... bis jetzt.

Am liebsten würden wir uns gleich aufs Ohr hauen und uns ausruhen, aber die Uni ist schließlich das eigentliche Ziel. Also wieder raus in den Trubel... diesmal mit einem Angkot, einem Mini-Bus, der so viele Leute wie möglich mitnimmt, die sich dann auf die Bänke quetschen und hier und da aus- oder zusteigen. Kostet aber nur 3.000 IDR, also knapp 20 Cent. Einfacher gehts nicht. Geübt schlengeln sich die Fahrer durch den unüberschaubaren Verkehr. 

Die Uni liegt quasi am anderen Ende der Stadt. Selbstsicher fragen wir nach dem International Office und werden gleich wieder zum anderen Gebäude geschickt, an dem wir zuvor vorbeigefahren sind. Dort wiederum schickt man uns zurück zu dem Gebäude, von dem wir gekommen sind. Wieder einige Kilometer Fußmarsch. Endlich haben wir das International Office gefunden... jedoch mussten wir feststellen, dass es bereits geschlossen war - seit einer halben Stunde! Erstmal ne Kippe!

Wieder suchen wir uns ein Angkot, das uns zurück zum Hostel bringt, damit wir einfach nur chillen können. Wir sind müde!