Jetzt aber wirklich!

Donnerstag, 04.09.2014

Erster Schultag!

Man mag es kaum glauben, aber wir haben nun heute endlich zwei Vorlesungen gehabt. Früh um 6 Uhr sind wir aufgestanden und geschniegelt und gestriegelt mit unseren neuen Klamotten in die Uni gefahren. Um 8 Uhr fand der Kurs "Environment and Resource" statt. Zum Glück sind die indonesischen Studenten alle unglaublich hilfsbereit, denn aus dem Plan konnten wir nicht entnehmen in welchem Raum das stattfindet. Nur das Gebäude kannten wir und das ist auf diesem riesigen Campus auch besonders wichtig. Außerdem wurden wir darüber aufgeklärt, dass die Kurse immer dort stattfinden, wo eben gerade Platz ist, was bedeutet, dass man eben manchmal gemeinsam sucht. Aber einer weiß immer, wo man hin muss. Die Leute in unserer Klasse sind alle sehr offen und haben sich uns nach und nach vorgestellt und waren sehr interessiert. Man wird hier wirklich herzlich aufgenommen und kommt mit jedem sofort ins Gespräch. Darüber hinaus hat jede Klasse einen "course-leader", der sich darum kümmert, dass alle die Unterlagen bekommen, einen Mailverteiler einrichtet und den Kontakt zum Prof hält. Ein ziemlich gutes Sytem und nicht wegzudenken, denn das Unterrichtmaterial wird vom Prof per Stick an einen der Studenten gegeben und der verteilt es dann eben an alle.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerding, dass die englische Aussprache der Professoren einem starken indonesischen Dialekt unterliegt, was es uns sehr erschwert, ihnen zu folgen.

Der zweite Kurs sollte eigentlich erst morgen stattfinden, aber hier wird das mit dem Studenplan nicht so ernst genommen und gerne hin und her getauscht. Also hatten wir heute um 13 Uhr "Urban Management". Sehr interessant war dann die Diskussion am Ende, als der Prof fragte, wie es denn mit den Städten in Deutschland oder Holland aussieht. Man kann sich diese Unterschiede kaum vorstellen, wenn man sie nicht selbst gesehen hat. Beispielsweise ist Berlin fünf mal so groß wie Bandung, bei gleicher Einwohnerzahl. Sowas wie räumliche Trennung ist hier eher selten vorhanden. Allein dieser Verkehr wäre undenkbar auf unseren Straßen, schließlich gibt es bei uns Ampeln, bei denen man auch bei Rot stehenbleibt und Zebra-Streifen, an denen angehalten wird für die Fußgänger. Hier regeln viel öfter Polizisten mit Trillerpfeifen den Verkehr und Mopeds haben fast immer Vorfahrt, so scheint es uns.