Jetzt nicht mehr nur zu Zweit...

Samstag, 30.08.2014

Tag 10 Bandung:

Nach dem wir ja gestern den Sprachkurs hatten, haben wir uns abends mit ein paar Leuten getroffen. Erst haben wir bei ihnen ein Bierchen getrunken und uns dann alle auf gemacht, in einen Club. Der hieß Liquid Lounge und war schon ein Stück Kulturschock für uns. Die Location an sich hatte was, war eine verglaste Dachterasse mit Blick auf die Stadt. Dort konnte man sich als Gruppe einen Tisch mieten, musste aber einen Umsatz von 5 Mio. IDR machen. Das sind sage und schreibe 325 € und das ist schon echt happig. Das erklärt aber auch warum auf jedem gemieteten Tisch mindestens eine Flasche Schnaps stand. Dementsprechend waren die Besucher des Clubs aber auch drauf. Alle total betrunken, außer wir. Wir hielten uns an unseren Bieren fest, folgten staunend dem Spektakel und tanzten zu einer Mischung aus Pop und Elektro, mit ständigen Laserstrahlen im Gesicht. Um uns herum recht alte Indonesiermänner und junge fast schon prostituiert anmutende Damen. Die Party ging bis 1 Uhr, dann ist Sperrstunde in Bandung, also haben wir uns ein Taxi geschnappt und sind ins Bettchen gehüpft. 

Heute war der Tag eher von Demotivation geprägt. Haben eigentlich nur so vor uns hin gedallert. Wir haben noch einer Hamster-Einfangaktion beigewohnt. Wollten eigentlich helfen, bis uns einfiel, dass wir nicht gegen Tollwut geimpft sind und keine Tiere retten oder anfassen dürfen. Wurde uns so vom Arzt befohlen, also halten wir uns dran. 

Auch kam es uns so vor, dass die Moschee, die direkt nebenan ist und dessen Lautsprecher genau auf unsere Zimmer gerichtet sind, weniger Singsang von sich gegeben hat. Sonst wachen wir beide immer erschrocken zum Sonnenaufgang auf, da der Muezzin zum Gebet ruft. Heute war das irgendwie nicht der Fall. Vielleicht lag das aber auch an dem einen oder anderen Bier gestern Abend. Trotzdem das zwar zu der indonesischen Kultur gehört, direkt neben einer Moschee zu wohen, ist es nicht besonders prickelnd.  Man hat das Gefühl, dass der Muezzin mit einem Megafon direkt an deinem Bett steht und dir ins Gesicht brüllt.