Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Samstag, 18.10.2014

So war zumindest der Plan.

Allerdings hatten wir doch recht viel Arbeit und waren wirklich jeden Tag mit dem Projekt beschäftigt. Wir haben die Gruppe anfangs nochmal gesplittet für ie Interviews. In verschiedenen Stadtteilen haben wir dann den Kontakt zu Einheimischen gesucht um die aktuelle Situation in Ubud aus ihrer Sicht zu verstehen. Nordi war in einer Gruppe mit Rai und sie sind eher in den ländlichen Teil Ubuds vorgedrungen, um zu sehen wie sich die Landschaft verändert hat aufgrund des Tourismus und wie die Menschen, die tatsächlich noch als Bauern arbeiten, vom Tourismus profitieren können oder drunter leiden.

Reisbäuerin

Norma war mit Niek, einem holländischen Student und Usada, einem Student von der Uni in Bali unterwegs. Sie haben das Gebiet rund um die Hauptschlagader Ubuds erkundet. Es handelt sich dabei eigentlich um eine einzige Straße, die durchgehend mit Geschäften gesäumt ist und direkt auf eine der Hauptattraktionen zuläuft, dem Monkey Forest. Dort leben vor allem Javaneraffen, die echt frech und neugierig sind und gerne mal die Taschen der Touristen durchsuchen. Die meisten Menschen sprechen hier Englisch und so war es kein Problem für uns, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Falls es mal nicht mehr ging, hatten wir ja Usada, der übersetzen konnte. Faszinierend war der ältere Balinese, der noch immer seinen Kunstladen betreibt und dort Holzschnitzereien und diese typischen Hindu-Masken verkauft. Alle Waren, die er anbietet, sind von Freunden oder Verwandten gemacht. Er hat erzählt, was seiner Meinung nach Vor- und Nachteile des Tourismus sind. Zu viel Verkehr, steigende Mieten für dei Geschäfte, aber eben auch eine wichtige Einnahmequelle und wirtschaftliches Wachstum.

Besonders interessiert hatte uns die Frage, ob die balinesisch-hinduistische Kultur unter dem Einfluss des Tourismus leidet. Die Antwort war überraschend und nach vielen verschiedenen Interviews immer die gleiche: NEIN!
 Zwar bieten die Tempel balinesische Tanzshows für Touristen an und machen damit viel Geld, aber die eigentlichen Rituale und Zeremonien sind nicht zugänglich für Touristen. Eher noch können durch die Touristen die kulturellen Werte gesichert werden. Beispielsweise gibt es eine Kunsthochschule, die speziell die balinesischen Tänze lehrt oder das traditionelle Schnitzen von Holzstatuen und auch die Malerei. Heute können die Leute davon leben, früher haben sie auf dem Feld gearbeitet und nebenbei die Kunst betrieben.

 

Jeden Abend haben wir uns als Gruppe mit unseren Mentoren zusammengesetzt und die tagesaktuellen Ergebnisse zusammengetragen und diskutiert. Das ging teilweise bis spät in die Nacht. Wir sind täglich gegen 5 Uhr zurück im Hotel gewesen und waren später dann essen. Anschließend, gegen 8 oder 9 Uhr haben wir erst die Meetings gehabt. Da saß man dann schonmal bis um 12 Uhr nachts. Aber wir haben es uns nicht nehmen lassen uns dazu ein oder zwei Feierabendbiere zu gönnen. Morgens ging es immer wieder um 8Uhr los.

 

Naja... wenn es in Indonesien heißt, man fährt um 8 Uhr los, dann treffen sich alle um halb 9 und man fährt schließlich um 9 Uhr los.